#11 Wie werden Autos zukünftig angetrieben?
Fakten
Die Grafik von Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme der Empa, zeigt auf, dass 30% der längsten Fahrten 70% der Laufleistung verursachen. Zu diesen Fahrten gehören insbesondere längere Fahrten von Reisenden oder dem Ferienverkehr sowie Güterverkehr.
Die Schlussfolgerung dabei ist, dass die kürzeren Fahrten rein elektrisch stattfinden sollen. Als Antriebssysteme für die längeren Fahrten werden der Wasserstoffantrieb sowie der Verbrennungsmotor mit synthetischen, also künstlich hergestellten Kraftstoffen vorgeschlagen.
Um den CO2-Ausstoss zu minimieren, wird zudem empfohlen, die Energien aus überschüssigen, erneuerbaren Strom herzustellen.
Quelle: Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme der Empa, Präsentation «Die post-fossile Mobilität vor dem Hintergrund eines sich verändernden Energiesystems» anlässlich der Fachtagung 2019 der Energie-Agentur der Wirtschaft.
#11 Wie werden Autos zukünftig angetrieben?
Unsere Haltung
CO2-arme Mobilität begünstigen
Reduktionsziele im Verkehr können über eine CO2-arme Mobilität erreicht werden. Dabei stehen nicht einzelne Technologien im Vordergrund, sondern der Ideenwettbewerb. Alternative Treibstoffe oder die Elektrifizierung des Strassenverkehrs werden rascher verbreitet, wenn die dafür nötige Infrastruktur (Ladestationen, Wasserstoff-Tankstellen, Produktion und Verteilung alternativer Treibstoffe etc.) und modernisierte Verkehrsdienstleistungen (z.B. Transporte «on demand») zur Verfügung stehen. Öffentliche Parkplätze und Mehrfamilienhäuser (z.B. mit Anreizsystem zur Installation) sollen mit Ladestationen ausgestattet werden. Hierzu gilt es die Regulierungskompetenzen zu klären, da bei Bund und Kantonen Nachholbedarf besteht. Durch verkehrstechnische oder bauliche Massnahmen in Städten und Agglomerationen, z.B. zugunsten von elektrischen oder wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen, kann die CO2- arme Mobilität zusätzlich unterstützt werden.
Zukunftsfähige Mobilität realisieren
Anhand von Pilotregionen soll aufgezeigt werden, wie in Zukunft autonomer und CO2-freier Verkehr gelenkt und umgesetzt werden kann. Im Rahmen von öffentlich und privat finanzierten Projekten (PPP) wird unter Beizug von ETH, Universitäten, Fachhochschulen und Industrie die zukünftige Mobilität simuliert und auf hiesige Verhältnisse angepasst. Die Finanzierung gewisser Infrastrukturen erfolgt durch das Treibstoffkompensationsprogramm.
Gesamtkonzept für Abgaben auf Treibstoffe
Das Verursacherprinzip muss im Luft-, Schienen- und Strassenverkehr mehr zum Tragen kommen. Darum braucht es einerseits eine Lenkungsabgabe auf fossilen Treibstoffen. Die Umsetzung soll stufenweise erfolgen, um die CO2-Grenzwerte und die Reduktionsziele für den Verkehr erreichen zu können. Die Lenkungsabgabe und die nötige Rückverteilung ist in ein Gesamtkonzept einzubetten, das auch die regional unterschiedlichen Abhängigkeiten vom Individualverkehr, wie zum Beispiel in einem Bergkanton wie Obwalden, berücksichtigt. Andererseits muss auch der Schienenverkehr z.B. im Rahmen der Implementierung eines verkehrsträgerübergreifenden Mobility Pricing in ein solches Gesamtkonzept miteinbezogen werden.